5 Portionen Gemüse__und Früchte – wofür?

«Lieber Gott, mach doch, dass die Vitamine vom Spinat in den Schokoladepudding kommen.» So lautet ein bekannter Spruch aus Kindermund. Der liebe Gott bzw. seine «Handlanger aus dem Lebensmitteldesign» haben diesen Auftrag längst erfüllt: Es gibt inzwischen unglaublich viele Esswaren mit künstlich angereicherten Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen. Man könnte fast meinen, sich mit Schokopulver und Frühstücksgetreide gesund zu ernähren – da hat es ja soo viel «Gutes» drin...

Marianne Camenzind, dipl. Vitalstofftherapeutin am Kurhaus St. Otmar

Was ist eine Portion?

Auf der anderen Seite wird seit Jahren gepredigt, dass es unser Ziel sein soll, auf täglich fünf Portionen Früchte und Gemüse hin zu essen. 1992 erschien die erste Darstellung einer «Lebensmittelpyramide» in den USA. Schon darin wurden 3 bis 5 Portionen Gemüse und 2 bis 4 Portionen Früchte empfohlen: total 5 bis 9 Handvoll (!) farbige, möglichst frische, echte Lebensmittel. Dabei wird eine Portion immer mit den eigenen Proportionen gerechnet: Ein Erwachsener nimmt seine Hand als Mass für eine Portion. Dies entspricht etwa 120 Gramm. Ein Kind hat je nach Alter eine andere Grösse der Hand und demzufolge kleinere Portionen zu gut. In der «schweizerischen» Lebensmittelpyramide werden mengenmässig am meisten Früchte und Gemüse empfohlen über den Tag verteilt zu essen (trinken sollten Sie noch häufiger als essen).

Wofür so viel «Grünzeug»?

In der Schweiz stehen hinter diesen Empfehlungen das Bundesamt für Gesundheit BAG, die schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE, die Krebsliga und die Folsäuren-Offensive mit ihrer Frontfrau Maria Walliser. Warum eigentlich? Weshalb sollen wir auf 4.2 kg «Grünzeug» pro Woche in einer 5-köpfigen Familie kommen? Das würde durchschnittlich pro Person vier bis zehn Franken am Tag und im Monat Fr. 124.– bis Fr. 310.– kosten. Da könnte sich ein Schrebergarten sehr lohnen, um die Fr. 500 bis zu 1240.– Kosten für Früchte und Gemüse in einer vierköpfigen Familie zu reduzieren! Wohlgemerkt sind damit Früchte und Gemüse aus einem durchschnittlichen Laden gemeint und keine Bio-Preise, bei den billigsten Gemüsen angefangen bis zu den teuersten Früchten wie z.B. die Beeren mit immer einer Handvoll als Portion gerechnet. Wofür dieser Aufwand bei so viel Kosten?

Die Realität sieht anders aus

Dass die genannten Empfehlungen von sehr wenigen Schweizerinnen und Schweizern umgesetzt werden, zeigt sich im letzten Ernährungsbericht: Durchschnittlich werden 1.7 Portionen Früchte und 1.3 Portionen Salat oder Gemüse verzehrt. Dabei sind Frauen gesundheitsbewusster als Männer, die gerade beim Salat oder Gemüse eher weniger zugreifen. Dies sind ernüchternde Zahlen, die nur gerade der Volksweisheit Genüge tun wie «An apple a day keeps the doctor away». Ein Apfel am Tag alleine kann jedoch keine Gesundheitskosten senken, dafür braucht es schon mehr. Weshalb? Noch einmal die Frage: Wofür so viel offensichtlich Verschmähtes, das eher auf dem Kompost landet als in unserem Mund?

Unsere Entwicklung zeigt’s

In der menschlichen Entwicklungsgeschichte liegen wir am Ende von 15 Millionen Jahren. Dabei haben wir uns die meiste Zeit mit dem Verzehr von dem ernährt, was die Natur wachsen liess: Früchte, Blätter, Wurzeln, Pilze, Nüsse und Eier. Dazu das, was der Mensch selber jagen konnte: Fleisch und Fisch. Wenn wir die 15 Millionen Jahre der Ernährungsgeschichte des Menschen und seiner Vorfahren auf ein Jahr mit 365 Tagen übertragen würden, käme folgende Zeitrechnung heraus: Der Ackerbau, den es erst seit 8000 Jahren gibt, wäre erst am 31. Dezember um 19 Uhr möglich geworden. Dass wir heutzutage drei (1992 sogar elf!) Mal am Tag Getreide essen, wie es in den unterschiedlichen Ernährungspyramiden empfohlen wird, entspricht also nur einer sehr kurzen Zeit der menschlichen Adaption. Viel, viel, viel länger hat sich der Körper an eine hauptsächlich pflanzliche und (je nach Jagderfolg) Fleisch/Fisch reiche Ernährung gewöhnt. Das bedeutet, dass das «Computersystem Mensch» nicht eingestellt ist auf täglich so viel Zucker und Getreide. Gekochtes kennen wir «erst» seit ca. 200‘000 Jahren, vorher war alles Rohkost. Unser industrialisiertes Zeitalter der Nahrungsproduktion würde erst drei Minuten vor Neujahr auftauchen: Eine zu kurze Adaptionszeit, um sich an so viel Süsses, Versalzenes, Fettiges, Kohlenhydratreiches und Verkochtes zu gewöhnen. Das heisst, sportlich gesehen, 1:0 für Früchte und Gemüse.

Basenbildende Früchte und Gemüse

Vielleicht ist gerade unsere Millionen Jahre alte Entwicklung der Grund, dass unser Körper am liebsten mehr als drei Viertel des Tellers mit Salat oder Gemüse füllen würde, nebst knapp einem Viertel Proteinreichem wie Fleisch, Fisch, Eiern oder Getreide. Das Essens-Verhältnis von 80 Prozent basenbildenden zu 20 Prozent säurebildenden Nahrungsmittel ist Grundlage eines ausgewogenen Säure-Basen-Haushaltes. Da die basenbildenden Lebensmittel alle Früchte und Gemüse, aber auch Kartoffeln und Marroni sind, sprechen die 5 Portionen «Grünzeug» ganz klar zugunsten des Säure-Basen-Haushaltes. Alle Getreide (in Brot, Müesli, Teigwaren, Reis, Kuchen, uvm.) und Proteinlieferanten (Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte) sind säurebildend. (Übrigens gilt: je vollkorniger desto proteinreicher, umso säurebildender!) Diese beiden Gruppen sollten deshalb nur maximal einen Viertel des Tellers oder der ganzen Tagesmenge ausmachen.

Starke Knochen durch frische Kost

Interessant ist, dass in einer Studie an 900 Menschen zwischen 69 und 93 diejenigen die stärksten Knochen hatten, welche am meisten Früchte und Gemüse assen. Es zeigte sich, dass es wichtiger ist, überwiegend basenbildend zu essen (also viele Früchte und Gemüse) als übermässig viele Milchprodukte. Sie sind zwar Kalziumlieferanten, aber eben auch säurebildend. Die konsequenten «Vielesser» von 5 Portionen hatten weniger Osteoporose als die ausgeprägten Milchprodukte-Liebhaber. Andererseits ist der säurebildende Viertel auf dem Teller mit Eier, Käse, Fleisch oder Fisch doch lebensnotwendig: Veganerinnen weisen eine niedrigere Knochendichte auf als solche, die moderat Milch und Eier essen. Es muss also an diesem Verhältnis von 80 zu 20 liegen, dass unsere Knochen belastbar und elastisch bleiben, deshalb: Fitnessteller auf den Tisch!

Die Uhr tickt

Wer meint, dass Osteoporose-Prophylaxe etwas für die Alten sei, muss enttäuscht werden: In einer Untersuchung von Lausanne wurde offensichtlich, dass die Knochen sehr schnell auf eine Übersäuerung reagieren. In zwei Gruppen von jungen Menschen wurden beobachtet, wie der Urin auf die Ernährung reagiert: Diejenigen, welche eine «normale Schweizerkost» assen, zeigten innert kürzester Zeit Symptome eines Knochenabbaus: vermehrte Kalziumausscheidung und Knochenabbau-Marker. Jene Gruppe, welche besonders «gesund» ass mit überdurchschnittlich vielen Früchten und Gemüse bei gleich viel Kalzium und Proteinen, hatte bis zu 74% weniger Kalziumausscheidung und keine Anzeichen von Knochenabbau. Schon nach vier Tagen gingen die unterschiedlichen Diäten den Knochen an die Substanz! Das bedeutet, dass eine überwiegend basenbildende Ernährung die beste Grundlage in der Osteoporose-Prophylaxe ist. «Auch bei einer herkömmlichen Ernährung konnte nachgewiesen werden, dass die Zugabe von Basen (z.B. Allsan Basenmineralsalze) nach wenigen Tagen einen Calziumzuwachs in den Knochen bewirkt.», sagt Prof. Reto Krapf von der Basler Universitätsklinik in Bruderholz.

Nierensteine und Ernährung

Dass die Ernährung bei vielen Erkrankungen eine wichtige Rolle spielt, zeigt sich an vielen anderen Beispielen: Die meisten Nierensteine enthalten Kalzium und Oxalat. Trotzdem kann eine kalziumarme Diät der Steinbildung nicht vorbeugen. Im Gegenteil: Eine kalziumreiche Ernährung führt dazu, dass im Magen-Darm-Trakt Oxalat ausgefällt und weniger Oxalat in den Stoffwechsel aufgenommen wird. Eine kalziumreiche Ernährung kann also vor Nierensteinen schützen. Daneben spielt der Harnstoffwechsel aus Fleisch, Innereien, Fisch und Geflügel eine grosse Rolle: Wenn deren Abfallstoffe, die Harnsäurekristalle zu konzentriert in den Nieren vorliegen, bilden sie den Kern für die Anlagerung von Kalzium und Oxalat. Bei Harnsäuresteinen (aber auch bei allen Menschen mit Gicht) ist es notwendig, den pH des Urins nicht allzu sauer werden zu lassen: Dies erreicht man durch alkalisierende Mineralien wie Natriumbikarbonat (z.B. in Allsan Basenmineralien), Natrium oder Kaliumzitrat. Eine Kost, die reich an Zitrat ist (Salz der Zitronensäure), verhindert die Kristallbildung. Zitrate finden wir hauptsächlich in Früchten und Gemüse. Bingo!

Sauer ist nicht unbedingt säuernd

Zitronensäure, die in allen Zitrusfrüchten vorkommt, scheint uns im Mund sehr sauer, wird aber in einem gesunden Körper schon im Darm abgepuffert. Was nach dem «Auseinandernehmen» der Verdauung im Darm und der Leber noch übrig bleibt, sind basenbildende Mineralien und Spurenelemente: Natrium, Magnesium, Kalzium, Kalium, Eisen und Mangan. Das gleiche gilt für Essig: Im Mund sauer, nach der Verstoffwechselung basenbildend. Deshalb kann das bekannte Apfelessig-Honig-Trinken durchaus positiv wirken. Wer jedoch auf einen Apfel beispielsweise mit Magenbrennen reagiert, kann sicher sein, dass ihm der Körper dadurch sagen will, wo der Hase im Pfeffer liegt: Alle Säurepuffersysteme sind erschöpft – dringend Unterstützung für den Säure-Basen-Haushalt nötig!

Dem Säure-Basen-Haushalt zur Balance helfen

Der Säure-Basen-Haushalt ist ein hochspannender Bereich des Stoffwechsels, der die Grundlage der langfristigen und belastbaren Gesundheit legt. Da er hochkomplex ist, nicht an allen Orten des Körpers gemessen werden kann und keine Lobby Medikamente dafür verkauft, beachten ihn die meisten Mediziner nicht. Sie gehen davon aus, dass der Körper mit seinen vielen verschiedenen Puffersystemen genügend Kapazität hat, sich selber zu organisieren. Langfristig gesehen kommt aber auch er an seine Grenzen, vor allem mit der heutigen, säurelastigen Ernährung: Wie schnell geht ein Tag vorbei mit wenig Früchten und Gemüse: Müesli zum Frühstück, ein Gipfeli zum Kaffee, Fleisch und Teigwaren zum Zmittag und zum Znacht Brot und Käse. Wo sind da die Basenspender? Es genügt nicht, die Früchte als Konfi aufs Brot zu streichen, das Gürkli im Salamisandwich, der kleine grüne Salat zu Pasta, einen Apfel am Tag. Die Basis der Ernährungspyramide ist neben dem Trinken eben doch in «rauhen Mengen» das Grünzeug bzw. das Farbige: Zu jeder Mahlzeit, Znüni, Zvieri, als Vorspeise, Dessert oder auch als Getränk. Fazit: 2:0 für Früchte und Gemüse.

Hitliste der basenbildenden Gemüse und Früchte

Innerhalb der sehr reichhaltigen, sogar saisonunabhängigen Möglichkeiten unserer modernen Zeit, was das Angebot von Früchten und Gemüsen betrifft, fällt die Auswahl schwer. Klar ist, dass unausgereifte Früchte aus Übersee hergeflogen wenig Sinn machen, aus ökologischen, aber auch inhaltlichen Gründen: Die Wirkung der Sonne kann durch kein Gas ersetzt werden im Reifungsprozess. Dies weiss jeder, der schon taufrische Ananas, Mangos oder Bananen am Ort des Wachstums gegessen hat: Ihr Geschmack ist unübertrefflich. Mit einheimischen Früchten zu essen tragen wir viel zum Umweltschutz bei: Weniger Flugzeugtransporte, Wasser-Raubbau in heissen Ländern und Pestizidverschmutzung. Mehr Sinn machen da schon die einheimischen Früchte. Im Sommer ist die Vielfalt gross, wenn auch teurer, dennoch: sehr wertvoll. Im Winter dürfen es ruhig auch eingefrorene, eingemachte und getrocknete Früchte sein: Rosinen zum Beispiel sind die Spitzenreiter unter den Basenspender. Alles Getrocknete oder sehr Konzentrierte hat eine intensive Wirkung auf den Säure-Basen-Haushalt: Dörr-Bohnen, getrocknete Gemüsestreifen, eingelegte Tomaten, Spinat, Tomatenkonzentrat, Trockenfrüchte etc. Wichtig dabei ist jedoch, das früher entzogene Wasser wieder dazu zu trinken, Getrocknetes genügend lange aufquellen zu lassen.

Wie viel Wasser hat’s drin?

Der Wassergehalt von Früchten und Gemüse ist ein weiterer wichtiger Vorteil: Je grösser, desto weniger Wasser muss ich daneben trinken. Wer also Melonen, Gurken, Salate, Äpfel, Birnen etc. bevorzugt, darf weniger Wasser trinken als jemand, der viel Getreide, möglichst knusprig isst. Dass alle Getreide säurebildend sind, egal ob glutenhaltig oder nicht, wird langsam bekannt. Oftmals wird aber vergessen, dass sie auch grosse Wasserräuber sind. Grundregel lautet: solange aufquellen lassen, bis kein Wasser mehr aufgesaugt wird. Wer seine Teigwaren al dente bevorzugt, muss umso mehr Wasser nachschütten in den darauffolgenden Stunden. Beobachten sie sich mal, wie durstig sie nach Pasta, Pizza und Co. sind! (Brot hat noch 34-37% Wassergehalt, Hafer 11%, Zwieback 7-8%) Positiver Gegenpol unter den Kohlenhydraten ist die Kartoffel. Als einzige Beilage basenbildend, hat sie noch andere Vorteile: Mit einem Wassergehalt von 77.4% würde sie im Rohzustand in etwa dem Prozentsatz des Körpers entsprechen. Drei Viertel Wasser haben wir auch in unserem System. Nun kommt es darauf an, wie Kartoffeln zubereitet werden: Je mehr Wasser entzogen wird beim Braten oder Trocknen (Bratkartoffeln, Pommes Chips) desto mehr muss nachher wieder zurückgegeben werden. Ein Wassermangel wirkt sich negativ auf die Konzentration, alle Stoffwechselvorgänge und nicht zuletzt auf den Säure-Basen-Haushalt aus. Ohne Wasser geht gar nichts im Körper. Stand der Dinge: 3:0 für Früchte und Gemüse, inklusive der Kartoffel.

Erwünschter Ballast

Früher wurden die Nahrungsfasern als überflüssig betrachtet. Der Darm scheidet sie praktisch unverändert wieder aus. Dieser «Ballast» in Früchten, Salaten, Getreide, Gemüse und Hülsenfrüchten quillt im Magen auf. Wenn vorher viel getrunken wurde, sodass genügend Verdauungssäfte produziert werden und man/frau sich Zeit lässt, langsam zu essen, dann tritt bald ein Sättigungsgefühl ein. Deshalb stillt kein Snickers das Hungergefühl, eine Banane hingegen sehr! Die Ballaststoffe sind «Schuld» daran, dass der Blutzuckerspiegel langsam ansteigt und eine kontinuierliche Abgabe von Zucker ins Blut erfolgt. Früchte zusammen mit Nüssen zu essen, wie im Studentenfutter gemischt, verlangsamt die Fruchtzuckerabgabe. Auch ungewöhnliche Kombinationen wie ein Ei und eine Banane zum Frühstück beispielsweise geben ein längeres Sättigungsgefühl. Das wirkt sich positiv auf den Zuckerstoffwechsel aus bzw. auf Über- und Unterzuckerungen, Diabetes. Die Cellulose haltigen Nahrungsfasern reinigen den Darm von innen und sind Grundlage von guten Darmbakterien. Wie die Bäume in der Natur ausgleichend wirken, verhilft eine pflanzliche Kost zu einem besseren Klima im Darm. Deshalb senken sie das Risiko für Verstopfung, Dickdarmkrebs und Divertikulose. Im Darm können Ballaststoffe auch anderen «Ballast» aufnehmen: Sie binden giftige Abbauprodukte der Gallensäure, krebserregende Substanzen und andere Schadstoffe wie Schwermetalle (aus Amalgam). Die cholesterinsenkende Wirkung reduziert Anlagerungen in Arterien und in der Gallenblase. Deshalb werden den Nahrungsfasern eine Risikoverminderung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Gallensteinen nachgesagt. Dies ist der vierte Vorteil einer Gemüse und Früchte reichhaltigen Ernährung.

Abwechslung: Vitalstoffe ahoi!

Ein weiterer Gewinn daraus, viel farbiges Grünfutter zu essen, ist die Vielfalt von Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen und sekundären Pflanzenstoffen. Grundlegend gilt: Je abwechslungsreicher, desto besser sind wir mit allen lebensnotwendigen Substanzen versorgt. Jeden Tag den gleichen Salat, die gleiche Frucht und möglichst nur das Lieblingsgemüse bedeutet Eintönigkeit und reduzierte Reichhaltigkeit. Deshalb den Kopf auch für seine Ernährungsplanung gebrauchen: Schon zum Frühstück überlegen, welche Früchte das Zmorge bereichern können. Zum Beispiel ein Znüni einpacken, das reisetauglich und eine weitere Wahlmöglichkeit ist, egal ob frisch oder getrocknet, zum Aperitif wieder einmal einen Tomaten- oder Randensaft wählen, beim Zmittag Rohkost bevorzugen: Je reichhaltiger der gemischte Salat, desto mehr Portionen Gemüse sind drin. Eine Portion Früchte darf zwischendurch auch ein Getränk sein. Zum Znacht nicht einfach nur Brot und Käse auftischen, sondern es ergänzen mit mindestens einem Gemüse: Gemüsesuppen können unkompliziert zum Voraus gekocht werden und variiert mit unterschiedlichen Zutaten mehrmals abends gegessen werden. Gerade abends sind Basenspender am wichtigsten: Die Leber will während der Nachtruhe mit Hilfe von basischen Mineralien die liegengebliebene Übersäuerung aus dem Gewebe holen. Das kann sie nur, wenn genügend Basen vorhanden sind. Darum sind Gemüse und Kartoffeln speziell am Abend ungemein wichtig. Fertigsalate, die mehrere Tage haltbar sind, sollten immer verfügbar sein für den schnellen Gebrauch: Randen, Sellerie, Rüebli, Kabis-Salate dürfen auch gekauft sein; Hauptsache, das Gemüse hat zu fast jeder Hauptmahlzeit seinen festen und mengenmässig grossen Stellenwert.

Frühstücks-Gewohnheiten

Das Frühstück ist in vielen Bereichen extrem einflussreich: Was ich zum Zmorge esse (wenn überhaupt?), bestimmt das Körpergefühl während des ganzen Tages. Es gibt eine wichtige Grundlage für Leistungsfähigkeit, Ausdauer, Hungerkurve und Gefühle. Was kann der Müesli-Liebhaber besser machen? Das Bircher-Benner-Müesli macht’s vor: zwei (!) ganze Äpfel, Zitronensaft, gemahlene Haselnüsse geben den grössten Teil eines gesunden Zmorge = 80% basenbildend. Die zwei Esslöffel Haferflocken ergeben dabei noch den 20%-Anteil Säurebildner, also das perfekte Verhältnis. Leider sind die heutigen Müesli weit weg von diesem Idealbild: je knuspriger, desto besser. Der Wassermangel folgt auf dem Fuss.
Wie könnte der Brot-Geniesser sein Zmorge ergänzen? Mit einem Fruchtsaft dazu, mit Bananenstückli auf dem Brot oder gar ganz anderem: Das Brot ganz weglassen oder reduzieren, die Konfi, das kalziumreiche Tahin (Sesampaste) oder Nutella auf die Banane streichen. Im Winter: Apfelstückli mit Bananen leicht wärmen in Butter und Honig – ein Festessen am frühen Morgen. Keine Angst, der Hunger wird hinausgezögert, wenn Früchte mit Eiweiss kombiniert werden: mit Käse oder einem Ei, evtl. auch Nüssen. In anderen Ländern wie z.B. im Mittelmeerraum werden schon zum Frühstück Oliven, Fetakäse, Gurken und Tomaten zum Brot gereicht. Vielleicht ist schon da ein Grund für ihre längere Lebenserwartung und weniger Herz-Kreislauf-Krankheiten verborgen.

Knacknüsse der Hausmannskost

Was machen wir nun mit (schweizerisch) geliebten Menüs wie dem Fondue? Ganz einfach: Anstelle oder neben den Brotstückli ganz leicht gedämpfte Gemüse auftischen: Rüebli, Blumenkohl, Zucchetti, Champignons oder gekochte Kartoffeln. Wer’s süss-sauer mag, nimmt Ananasstückli, Birnen oder Äpfel dazu. So wird das Fondue farbig, leichter und abwechslungsreicher. Dass es darüber hinaus auch gesünder ist, versteht sich von selbst. Der nächste Morgen dankt es Ihnen mit klarem Kopf und fittem Gefühl.
Wer oft auswärts essen muss und die Wahl hat, welche Beilage er nimmt, bevorzugt dem Säure-Basen-Gleichgewicht zuliebe eher Kartoffeln als Teigwaren. Sie sättigen auch länger als Mehlprodukte. Wenn‘s denn Getreide sein muss: zu typischen Pastamenüs gehört immer ein gemischter Salat oder eine Gemüsesuppe. Wer auf das 20/80 Verhältnis achten will, wird nicht darum herum kommen, höchstens einmal täglich Getreide zu essen. Denn die lebensnotwendigen Proteine aus Fleisch, Fisch, Milchprodukten etc. machen alleine schon die 20% Säurebildner aus. Wie wär‘s mit generell kleineren Portionen, ausser Früchten und Gemüsen? Das käme in allen Belangen sicher positiv an in «ihrem Gefährt des Lebens» bzw. ihrem Körper.

Verführung erwünscht

«Gewohnheiten sind wie Katzen: man muss sie zu Veränderungen verführen können.» Dasselbe gilt auch für uns: Fixfertige Saucen im Kühlschrank bereit laden ein zu einem einfachen Gemüse-Dip während des Kochens. Auch vor dem Fernseher gilt es, sich zu überlisten: Gurken, Rüebli oder Peperonistreifen sind schnell bereit, mit seiner Lieblingssauce «by the way» zu essen. Eine Handvoll Nüsse dazu und fertig ist der ideale Feierabend­snack. Unterwegs kann ein kleiner Behälter mit Trockenfrüchten animieren, auch im Auto eine gesunde Zwischenmahlzeit zu naschen. Dabei bleiben die Früchte immer länger frisch als Nüsse. Dass Wasser dazugehört, versteht sich von selbst. «Das Auge isst mit» gilt auch für die Früchteschale: am strategisch richtigen Ort, möglichst vor der Nase, laden die Früchte ein, gegessen oder mitgenommen zu werden. Fruchtspiessli oder Fruchtsalat sehen appetitlicher aus in kleinen Stücken geschnitten. Kinder mögen oftmals lieber frische Apfelschnitzli als einen ganzen Apfel. Zusammen mit süssen Dörrfrüchten gegessen, vorzugsweise Rosinen, Cranberries oder Goji-Beeren werden (gerade vor dem Fernseher) gute Gewohnheiten trainiert, anstelle von Chips oder Salzstängeli.

Herausforderung Kinder

Kindern muss man in allen Belangen ein «gutes Marketing» bieten: beim Essen ganz besonders. Früchte immer wieder neu variiert anbieten, wie im Einkaufsladen möglichst auf ihrer Augenhöhe einladend präsentieren und mit Schokolade kombiniert (Nutellabanane, mit Schokolade umhüllte Rosinen und Nüsse etc.) oder in den Kuchen eingeschleust wie im Rüeblicake, bringt häufigere Portionen Früchte und Gemüse am Tag. Bei der Mahlzeit können gesunde Regeln helfen, die Prioritäten klar zu setzen: Zuerst kommt die Gemüsesuppe, dann der vom Kind selbst geschöpfte Salat vor der zweiten Portion Spaghetti essen und alle Gemüse müssen probiert sein. Mit Variationen in der Zubereitung des Lieblingsgemüses, egal ob aus der Büchse oder Tiefkühltruhe und mit den Kindern selbst gemachten Salatsauce, kommt Abwechslung ins Leben. Dazu kommt, dass wir Eltern unsere Vorbildfunktion auch beim Essen konsequent wahrnehmen sollten: Salat und Gemüse ist und bleibt das Wichtigste auf dem Teller.

Patentrecht Natur

Ob die künstlich eingeschleusten Vitamine im anfangs erwähnten Schokopudding wirklich sinnvoll sind, ist fraglich. Lebensmitteldesigner können ganz einfach ein paar Vitamine und Mineralien zugeben. Für den Wert von Tausenden von sekundären Pflanzenstoffen, wie sie in Früchten und Gemüse vorkommen, wird es aber niemals reichen. Hier hat die Natur bestimmt das letzte Wort: Unersetzliche Farb- und Duftstoffe, unentbehrliche Enzyme, höchst wertvolle Immunsystem-Stärker und vieles, vieles mehr sind heutzutage grösster Fokus in der wissenschaftlichen Forschung. Was genau dabei herauskommt, werden wir sehen. Zum vornherein klar ist jedoch: Früchte, Salate und Gemüse sind wertvolle Quellen der Vitalität.

Ich wünsche «En Guete».

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