Ich wünsche mier & ich wünsche dier

Ich wünsche mier und dier immer und immer wieder:

d’Geischtesgägewart, im rächte Momänt de rächte Person die rächte Wort z’säge ohni Rücksicht uf alti Muschter, ohni mich vo Emotione inäble z’lah – um inere glasklare Schtelligsnahm sofort subere Tisch z’mache!

Ich wünsche mier und dier immer und immer wieder:

mich vo brune Alltagsgedanke chönne z’befrie, wo mich gärn zudeckid, um jederzyt die bsunderi Wärtschetzig vom einmalige Gschehä i dem Momänt chönnä z’gniesse.

Ich wünsche mier und dier immer und immer wieder:

die befriendi Klarheit, dich mit em Härz z’betrachte umd d’Wunderbarigkeit vo dier i dinere Einzigartikeit z’ehrä.

Ich wünsche mier und dier immer und immer wieder:

i allem Banale, Trurigä und Ärgerliche d’Brülle vom Humor chönne ufzsetzä, um s’luschtige Lehrriche dörfe z’erchänne.

Ich wünsche mier und dier immer und immer wieder:

mich vo Dinere Zärtlichkeit chönne aschteckä z‘lah, um i minere eigete Liebesfähigkeit z’erblühiä.

Ich wünsche mier und dier immer und immer wieder:

d’Frücht vo üsere gmeinsame Liebi chönne z’ergrifä, um sie andere witer z‘schänke, denn so vermehrt sich d’Liebi tusigfach.

Ich wünsche mier und dier immer und immer wieder:

imene schlächte Tag d’Gelasseheit füre Schissdräck z’akzeptiere, damit er mier bewusstmache cha: es isch wieder emal Zyt, i mier inne usez’mischtä.

Ich wünsche mier und dier immer und immer wieder:

es fins Sensorium, um chönne z’erchänne, wie eifach sich d’Harmonie zwüschet üs doch cha usdrücke – i chlinschte und überwältigenschte Überischtimmigkeite.

Ich wünsche mier und dier immer und immer wieder:

ganz im hie und jetzt z’si, um die einzigartig Beschtimmig vo dem einmalige Momänt JETZT wahrz’näh und z’tue.

 

Marianne Camenzind, im Februar 2002